Eine der 9 Cetaceen-Arten (!), die wir in den zwei Wochen beobachten konnten :) :) :), waren Rundkopfdelfine (Grampus griseus), auch bekannt als Risso-Delfine. Dabei handelt es sich um eine Art der Delfine (Delphinidae), die nach der für die Familie ungewöhnlichen Kopfform benannt ist.


Ein Rundkopfdelfin kann fast vier Meter lang und maximal 650 Kilogramm schwer werden. Das augenfälligste Merkmal dieser Art ist das außergewöhnliche Kopfprofil: Der Rundkopfdelfin besitzt eine voluminöse, nahezu vertikal abfallende Stirn mit markanter Melone, zudem hat der Wal eine breite, dafür sehr kurze Schnauze. Weiterhin kennzeichnend ist die sichelförmige, große Rückenflosse (Finne), die der eines jungen Schwertwals ähnelt. Auch die Brustflossen (Flipper) sind sehr lang und schmal, dabei nur sehr leicht gebogen. Die Schwanzflosse (Fluke) ist breit mit einer tiefen Einkerbung in der Mitte.

In der Färbung ist der Rundkopfdelfin sehr variabel. Kälber sind noch silbergrau, werden dann dunkler und sind als ältere Jungtiere fast schwarz mit einigen weißen Flecken auf der Bauchseite. Danach verblassen die Farben wieder zu einem Schiefergrau. Die Farben bleiben an manchen Körperpartien länger kräftig als an anderen. Die sich ergebende Musterung ist individuell verschieden. Hinzu kommen bei älteren Tieren zahlreiche Narben, die sowohl von innerartlichen Kämpfen als auch von Kämpfen mit anderen Tieren, wie zum Beispiel Kopffüßern oder Haien, herrühren und bei den Männchen häufiger sind als bei den Weibchen.


In allen Ozeanen ist der Rundkopfdelfin in gemäßigten wie in tropischen Breiten zu finden. Er lebt auch im Mittelmeer und im Roten Meer. Seine verhältnismäßig geringe Bekanntheit hängt damit zusammen, dass er sich selten der Küste nähert und sich von Schiffen fernhält. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt im Atlantik in der Höhe von Schweden und Neufundland, im Pazifik vor Alaska sowie den Kurilen. Die Südgrenze liegt bei Südafrika, Feuerland, Neuseeland und der Südküste Australiens.

Wie andere Delfine auch bildet der Rundkopfdelfin Gruppen (Schulen), die im Schnitt 14 bis 30 Individuen umfassen, aber auch bis zu 200 Tiere enthalten können. Dabei wurden auch gemischte Gruppen mit eigentlichen Grindwalen (Globicephala melaena) beobachtet. Die Tiere ziehen wahrscheinlich tiefere Gewässer vor, obwohl gelegentlich auch ganze Schulen in seichten Buchten beobachtet werden konnten. Zur Kommunikation nutzen sie verschiedene Töne, vor allem Pfiffe.

Der Rundkopfdelfin wurde 1812 von Georges Cuvier als Delphinus griseus erstmals wissenschaftlich beschrieben. Das Skelett seines Holotyps liegt heute im Naturhistorischen Museum in Paris. Seit 1837 wurde diese Art in eine neue Gattung Grampus gestellt, in der sie bis heute der einzige Vertreter ist. Ein Synonym der Art ist Grampus richardsonii, welches 1850 für die Jungtiere der Art aufkam.
Man glaubt heute, dass der Rundkopfdelfin innerhalb der Delfine der Verwandtschaft der Grindwale (Globicephalinae) zuzuordnen ist. Diese Annahme stützt sich vor allem auf Merkmale des Skeletts.

Der Rundkopfdelfin steht in allen europäischen Staaten unter Naturschutz und ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens gelistet. Einfuhr, Transport und Haltung sind außerdem nach der Gesetzgebung der Europäischen Union verboten. Aktuelle Bestandsschätzungen gibt es nicht.

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Und hier kann man sich in zahlreichen Bildberichten der letzten Jahre Appetit holen und sich ein Bild von den Inseln inmitten des Atlantiks machen:

















